Die Wertschöpfungskette eines Lebensmittels beginnt nicht bei uns, wenn wir es kaufen. Deswegen ist die Frage, wie wir ungenießbare Lebensmittel sammeln und verwerten nur ein kleiner Teil eines langen Weges – aber deshalb nicht weniger wichtig!
Mit der Produktion eines Lebensmittels ist auch immer eine gewisse Umweltbelastung verbunden. Diese beginnt schon bei der Produktion und geht über die Veredelung (= Weiterverarbeitung) und Verteilung eines Lebensmittels. Die Produktion erfolgt durch hohen Ressourceneinsatz. Bei Fleisch beginnt dieser Prozess bei der Zucht von Tieren, die für die Fleischproduktion vorgesehen sind. Bei Obst und Gemüse müssen zu allererst die Samen angesetzt werden, aus denen die Früchte wachsen werden. Hier könnte man den Beginn der Wertschöpfungskette ansetzen.
Pflanzen brauchen Wasser. Pflanzen brauchen Wärme, die künstlich erzeugt werden muss, wenn es sich um Pflanzen handelt, die eigentlich zu einer wärmeren Jahreszeit wachsen würden. Das braucht Energie. Tiere brauchen Wasser und Pflanzen als Nahrung. Um zu vermeiden, dass die Pflanzen von Schädlingen befallen werden, werden Pestizide eingesetzt.
Abhängig von Produkt, Herkunft und Veredelungsgrad wird die Umwelt mehr oder weniger stark verbraucht. Im Lebensmittelbereich sind die Hauptfaktoren des Umweltverbrauchs Wasser, Energie und Pestizide.
- Wasser ist in Österreich ein relativ stabiler Faktor. Wir machen uns keine Sorgen, dass das Wasser bei uns knapp wird. In anderen Regionen der Welt ist das aber schon so. Noch dazu werden sehr viele Lebensmittel aus Regionen importiert, wo Wasser knapp ist, beispielsweise Südspanien oder Südrussland. Dort werden die Wasserreserven zu Lasten der Region ausgebeutet. Wieder ein Pluspunkt für regionale Lebensmittel.
- Energie ist in der gesamten Wertschöpfungskette ein großes Thema. Ob es der Traktor ist, mit dem die Feldmaschinen gezogen werden, der Energieeinsatz in der Veredelung oder im Transport – ob LKW, Schiff oder Flugzeug: Alle brauchen Treibstoff, der überwiegend aus Erdöl gemacht wird. Und Erdöl ist ja bekanntlich ziemlich begehrt. So begehrt, dass Kriege deswegen geführt werden. Das wäre nicht so, wenn es für alle Zeiten genug davon geben würde.
- Pestizide belasten nicht nur die Lebensmittel, sondern auch den Boden, auf dem das Ost oder Gemüse wächst, sowie die Oberflächengewässer wie Flüsse und Seen. Und zu guter Letzt essen wir die dann auch noch mit.
Das alles sind Umweltbelastungen, die auf einem Lebensmittel anhaften, bevor es überhaupt in den Handel kommt.
Wenn dann das Produkt nicht einmal konsumiert, sondern weggeworfen wird, sind sämtlicher Wasserverbrauch sowie Energie- und Pestizideinsatz umsonst gewesen.
Darum:
- Saisonale Lebensmittel kaufen (keine zusätzliche Energie notwendig außer die Sonne)
- Regionale Lebensmittel kaufen (kurze Wege, wenig Erdöl-Verbrauch, wenig CO2-Ausstoß)
- Biologische Lebensmittel kaufen (die werden nämlich nicht mit Pestiziden behandelt)
- Nur so viel kaufen, wie man wirklich braucht (etwas produzieren zu lassen und dann einfach wegzuwerfen ist ja auch irgendwie unlogisch)
Was wir nicht kaufen, wird auch nicht mehr produziert.